Stephan A. Jansen

Stephan A. Jansen

Mythos geistige Mobilität

Gedanken-Gänge zur einer Bewegungstheorie der Gesellschaft anhand von ausgewählten Thesen  Stephan A. Jansen* und Birger P. Priddat (26.02.2003, BMW, München)

„Schon absurd, daß wir alle nach Bewegung und Veränderung in Wirtschaft, Unternehmen und Politik rufen, und sie keiner wirklich will.“
(1) Mobilität aus einer bewegungstheoretischen Perspektive Die Frage nach der geistigen Mobilität kann zunächst als eine verstanden werden, die schlicht fragt: „Was bewegt?“ Bewegend können Ideen - auch Ideologien - sein, aber vor allem sind es Irritationen. Nach Gregory Batesons Informationstheorie sind es Unterschiede, die einen Unterschied machen und damit die Bewegung auslösen.1 Damit bewegt alles, was einen Gedanken-Gang auslöst.
Die Geistige Mobilität zeigt sich als zunächst im Leben durch eine Unterscheidung von Mobilität, d.h. durch das Unterscheiden von Bewegungsformen. Das ist ein erstes Ergebnis bei einer Mobilitätsanalyse, den wir aufnehmen werden.
Ein weiterer Aspekt ist hier interessant: Geistige Mobilität kann auch auf ihre Mobilisierungskraft selbst untersucht werden. Damit ist eine Mit-Bewegung angesprochen, die eine kollektive Kraft auslöst, wie z.B. die Idee des Friedens durch eine Friedensbewegung. Wie aber kann eine geistige Mobilität eine über sich hinausgehende Mobilisierungskraft erreichen?
Durch Übersetzung zwischen den Disziplinen und durch Selektion des Überschusses, den die geistige Mobilität produziert.

(2) Mobilität aus einer potentialitätsbezogenen Perspektive
Der sich derzeit etablierende Anspruch einer geistigen Beweglichkeit und einer radikalen Veränderung von Strukturen verkommt zur folgenlosen Zumutung. Ihm allein fehlt die Mobilisierungskraft.Das tatsächlich Faszinierende an der Mobilität ist nicht etwa die Mobilität selbst, sondern die Potentialität der Mobilität.

(3) eine Perspektive mit dem Blick auf die Außenseite des Begriffes der geistigen Mobilität
Diese Perspektiven sollen mit ausgewählten sechs Thesen flankiert werden.
Was zeichnet nun aber die Außenseite des Mobilitätsbegriffs aus? Beständigkeit und Stabilität? Verläßlichkeit und Nachhaltigkeit?

Verhältnis von Geistiger Mobilität und Arbeit
Geistige Mobilität muß damit umschalten von Wissen als Bestand auf Wissen als korrigierbare Ressource der Beweglichkeit für das Denken.
Damit gilt weiterhin: Bei Bildung und Forschung geht nicht um das Füllen eines Fasses, sondern um das Entzünden eines Feuers.

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